english version

Homeless and Hungry

Sie war mir gestern schon aufgefallen - George Street Ecke Hanover Street. Kapuzen-Sweatshirt, Windjacke, frierend. Eingehüllt in eine Decke - die Kapuze ins Gesicht gezogen um sich gegen den kalten Wind zu schützen. In ihrer Hand ein Stück Pappe, darauf geschrieben: "Homeless and Hungry – Please help, Thank you, God Bless”. Vor ihr liegt eine einfache Plastiktüte auf dem Boden, um die Münzen zu sammeln, die die Passanten ihr geben.

Ich will sie ansprechen, etwas über ihre Geschichte erfahren, erfahren was passiert ist, dass sie hier jeden Tag sitzen muss und die vorbei laufenden Leute nach Essen und Geld zu fragen.

Ich will sie auf einen Kaffee einladen, um an einem wärmeren Ort zu sitzen, als hier auf der Straße, aber sie lehnt ab. "Then I lose money" ist ihre Antwort. Geld, was sie von den Passanten bekommen könnte in dieser Zeit. Also kniee ich mich neben sie, auf den kalten harten Bürgersteig, wo man direkt in Höhe all der Abgase der vorbeirauschenden Busse sitzt. Hier zu sitzen ist nicht angenehm, nicht für mich, nicht einmal für 10 Minuten. Die Leute schauen dich an, auf eine mitleidige Art, abschätzig. Wie muss es sein jeden Tag hier zu sitzen um zu betteln?

Sie ist gerademal 26, von ihrem eigenen Mann auf die Straße gesetzt. Man hat ihr die Kinder weggenommen. Was ist von ihrem Leben geblieben? Keine Arbeit, kein Gled und keine Familie mehr. Sie schläft überall und nirgends, hofft irgendwann einen Job zu finden um das Leben zurück zu bekommen - nicht ihr Leben, ein anderes, ein neues. Aber wie? Wie kann man diesen großen Schritt schaffen, wenn man so weit unten ist.

Auf der Plastiktüte vor ihr, nur Pennies. Ich lege ein Pound dazu, aber ob das hilft?